Brombeere - Rubus fruticosus  

Die Brombeere ist eine sehr formenreiche Art mit 80 bis 100 Kleinarten, die alle leicht
erkennbar und essbar sind. 
In der Steinzeit hatte die Brombeerhecke nicht den Zweck der Nahrungsversorgung, sondern wurde sie auch als schützender Zaun genutzt.

Die mit Dornen besetzte Mittelrippe muss mit dem „Sammelgriff“ oder
einer Schere entfernt werden. Aber selbst im Tiefschnee bleiben uns die
Brombeerblätter erhalten, da die Ranken oft eine Höhe von über einen Meter
erreichen und aus dem Schnee herausschauen. 
Aufgrund der Rauheit der Blätter eignen sich diese nicht so sehr für den direkten Verzehr, aber für grüne Smoothies sind sie prima. Viele
Blätter an den Ranken der Brombeere verfärben sich nicht und bleiben bis ins
Frühjahr grün erhalten.

Die Blüten
sind 5-zählig und stehen oft vielzählig in lockeren Rispen. Die 
Frucht
ist eine Sammelsteinfrucht aus 20-50 kleinen, schwarzglänzenden Steinfrüchten. 
Beim
Sammeln gehen diese mit dem ehemaligen Blütenboden ab. (bei Himbeeren verbleibt
dieser am Strauch und die geerntete Frucht ist innen hohl.)

Frisch gesammelte Beeren sind der reinste Genuss. Zu Fruchtaufstrichen, Marmeladen, Quarkspeisen, Pfannkuchen, Kuchen verarbeitet eine Köstlichkeit. Aus getrockneten Beeren und Blättern  lässt sich ein Tee zubereiten (eine gute Fülldroge für Haustee). Ganzjährig gesammelte Blätter sind u. a.  für grüne Smoothies, besonders in der kalten Jahreszeit. 

Waldschaumkraut - Cardamine flexuosa  

Der lateinische Name beschreibt die würzige Pflanze
sehr treffend. Cardamine bedeutet Kresse. Wie bei der nah verwandten Art, der
Brunnenkresse, so bilden auch beim Waldschaumkraut die Mittelachsen der vier
Blätenblätter ein Kreuz und weisen damit auf die Zugehörigkeit der Pflanze zu
der Familie der Kreuzblütengewächse hin. Das Waldschaumkraut wächst in
Buchen-Mischwaldgesellschaften und in Quellfluren.

Die meist einjährige, seltener auch zweijährige, krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von etwa 10 bis 50 cm. Sie wächst aufrecht bis aufsteigend und treibt oft mehrere Stängel aus. Am Grunde ist sie etwas abstehend behaart, besitzt meist vier bis zehn Stängelblätter und eine bis zur Blüte erhalten bleibende Blattrosette. Die Laubblätter sind unpaarig gefiedert und besitzen meist drei bis sechs Paar Fiedern. Diese sind in der Regel deutlich gestielt. Die unteren sind meist breit eiförmig bis rundlich und oft undeutlich und asymmetrisch lappig und stumpfzähnig oder ganzrandig. Die oberen sind insgesamt schmaler, etwa 3 bis 20 mm lang mit einer etwas größeren Endfieder und auf der Oberseite oft zerstreut behaart. Die Blüten bestehen aus vier Blütenblättern, deren Achsen ein Kreuz bilden. Die Kronblätter sind weiß. Die Blüten besitzen meist sechs Staubblätter. Aus den bestäubten Blüten entwickeln sich aufrechtstehende Schoten als Früchte. 


 

Wiesenbärenklau - Heracleum spondylium

Wenn man in der Nähe von feuchten Wiesen wohnt, hat man das Glück, über viele Monate hinweg mit dem häufig anzutreffenden Wiesenbärenklau versorgt zu sein. Dieser ist sehr
schmackhaft. Die Form der Fiederblätter erinnern an Bärentatzen. Der Geruch ist
aromatisch, intensiv und erinnert ein wenig an Fenchel.

Die Blüten zeigen uns, dass er zur Familie der Doldenblütler gehören. Viele Kulturpflanzen gehören zu dieser Pflanzenfamilie wie zum Beispiel Petersilie, Liebstöckel; Möhre, Sellerie,
Fenchel, Kümmel und Anis.

Bei den Doldenblütlern gibt es tödlich giftige Pflanzen. Deshalb beschränken wir uns auf wenige wilde Sorten dieser Gruppe. Der Wiesenbärenklau gehört wegen seines auffälligen
Aussehens dazu.

 

Der Wiesenbärenklau wächst als mehrjährige Staude und kann Höhen von 1,5
m erreichen.
 Die Pflanze ist borstig behaart, der Stängel kantig gefurcht und ist innen hohl. Die mattgrünen Blätter
sind wechselständig und auch diese sind behaart und rascheln bei Berührung. Am
Ansatz der Blattstielen sind große Blattscheiden, welche aufgeblasen oder
bauchig gedehnt erscheinen. Die Fiederblätter erreichen Längen von 20-50 cm.
Die einzelnen Fiederblättchen sind gelappt aber nicht in sich geteilt. Der
Blattrand ist grob gezähnt.

Die einzelnen Blüten sind weiß
und stehen in Doppeldolden. Die am Rand der Doppeldolde stehenden Blüten zeigen
einen asymmetrischen Aufbau. Die zum äußeren Rand hin stehenden Blüten sind
wesentlich größer entwickelt als die auf der Innenseite. Damit bewirken sie
eine gesteigerte Anziehungskraft der gesamten Blütendolde auf bestäubende
Insekten.

DieSamen haben eine ovale Form und sind rundherum mit Flügelfächern versehen.

Diese können bis zu 1 cm groß werden. 

 

 

Knoblauchsrauke   - Alliaria petiolata

Sobald die grüne Blattsaison des Bärlauchs zu Ende geht, hat die Knoblauchsrauke ihren GROSSEN Auftritt. Sie schmeckt milder, hat jedoch einen ähnlich würzigscharfen Geschmack.

Ab Mai steigt der Bitterstoffgehalt.

Sie wächst an Waldwegen, Hecken und Waldrändern, insgesamt eher an schattigen und nährstoffreichen Standorten. Mit ihren üppigen Beständen wartet sie förmlich auf Sammler!

Die Knoblauchsrauke wächst stark aufrecht und wird bis zu einem Meter hoch. Die Form und Größe der Blätter variiert stark. Am Boden sind diese rundlich, eher nierenförmig angelegt, während die Blätter zur Triebspitze hin eher rautenförmig sind und eine eindeutige Spitze besitzen.

Allen Blättern gemeinsam ist die hellgrüne, frühlingshafte Färbung und der buchtig gezähte Rand. Beim Zerreiben riechen diese nach Knoblauch.

Die weißen Blüten sind klein, nur etwa 5 mm groß, stehen in Trauben angeordnet an den Triebspitzen.

Die Pflanze gehört zu den Kreuzblütengewächsen. Somit besteht die einzelne Blüte aus vier kreuzförmigen Kronblättern. Nach der Blüte
bilden sich zweikantige grüne Schoten, die bis zu 3 cm lang werden und
senfartig scharf schmecken. So schmecken auch die Samen. 

 

 

Scharbockskraut   - Ranunculus ficaria

Das Scharbockskraut ist eine Ausnahme-Pflanze in vielerlei Hinsicht. Es ist sozusagen das weiße Schaf in der Herde von schwarzen Schafen und schenkt uns schon im Februar das allererste frische Grün, wird jedoch mit der Blüte im März giftig. Es verwelkt bereits im Mai und übersommert unterirdisch.

Es gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse. Einige der giftigsten Pflanzen unserer Flora gehören zu der Familie der Hahnenfußgewächse, wie etwa der Eisenhut.

Das Scharbockskraut wächst weitverbreitet auf nährstoffreichen, eher feuchten Böden, bevorzugt halbschattige Standorte.

Aus verdickten Wurzelknöllchen  wächst die Pflanze meist nur 5 cm hoch und
bildet liegend wachsend mitunter ganze Teppiche. Die Blätter
sind rundlich-herzförmig, stehen wechselständig am Stängel, haben einen
stumpfgezähnten Rand und bestechen durch saftiges Grün und Glanz der
Blattoberseite. Blätter und Stängel haben eine knackige Konsistenz. 
Die Blüten erstrahlen in leuchtendem Gelb. Diese werden von 8-12 schmal-lanzettlichen, ebenfalls glänzenden Blütenblättern gebildet, haben einen Durchmesser von 1-1,5 cm und mit deren Erscheinung endet die Erntezeit.

Sommerlinde - Tilia Platyphyllos   

Winterlinde - Tilia Cordata   

Die Linde verschafft LINDERUNG, das wussten schon unsere Großmütter.

An Waldrändern hängen ihre Äste tief und man kann besonders gut zugreifen. Aber auch ansonsten bildet die Linde gerne Stockausschläge, von denen man leicht Blätter ernten kann, ohne ihnen zu schaden.

Man unterscheidet zwischen Sommer- und Winterlinden. Beide Arten sind essbar. Die Blätter der Sommerlinde sind aber weicher und schmecken angenehm mild, deshalb konzentrieren wir uns vorerst auf die Sommerlinde.

Die Krone ist herz- oder halbkugelförmig. Blätter herzförmig. (Die Blätter der Winterlinde sind kleiner und ledrig fest.)

Die Blätter der Linde stehen wechselständig, haben einen gesägten Rand und sind lang gestielt. Auf der dunkelgrünen Blattoberseite der Sommerlinde als auch auf der helleren Unterseite sind die Blätter samtig behaart. (Winterlinde hat eine glatte und glänzende Oberfläche.)

In den Winkeln zwischen den Blattnerven der Blattunterseite sind kleine, weiße Haarbüschel zu sehen. – „Achselhaare“ kann man sich gut merken. Bei der Winterlinde sind diese rötlich braun.

Die Blüten duften stark, sind gelblich weiß. 3-5 Blüten hängen gemeinsam an einem lockeren Bündel an einem Blütenstile nach unten.

In der Mitte des Stiels ist ein Hochblatt. Es dient nach der Reife den Nüsschen als Flugsegel.

Die Nüsschen der Sommerlinde sind rund, man kann jedoch die Kanten erkennen. Bei der Winterlinde kann man sie mit den Fingern zerdrücken.

Mit der Lindenblüte beginnt phänologisch der Hochsommer.

Gänseblümchen - bellis perennis

Das Gänseblümchen ist ein Korbblütengewächs und wächst als Staude.

Gänseblümchen wachsen zunächst aus einer ausdauernden, bodenständigen Blattrosette. Somit sind sie auch im Winter zu finden, wenn keine geschlossene Schneedecke den Boden bedeckt. Die Gänseblümchen werden maximal bis zu 15 cm hoch. Die Blütenstängel sind unverzweigt, leicht behaart und tragen nur eine einzige Blüte. Das eigentliche „Blümchen“ trägt um das goldgelbe Köpfchen viele längliche, weiße, zuweilen rosafarbene Blütenblätter, die strahlenförmig angeordnet sind. Maximaler Durchmesser eines Gänseblümchens beträgt 2 cm. Das Aussehen der Blattrosette ist der des Feldsalates sehr ähnlich. Die Blattränder sind allerdings stumpf gezähnt und leicht behaart. Das Mundgefühl des Gänseblümchens ist derber als das vom Feldsalat.  Blätter und Blüten sind essbar. 

Löwenzahn - Taraxacum officinale

Der Löwenzahn ist ein Korbblütengewächs und wächst als Staude. Buchtig und sägezahnartig ausgeschnittene Blätter bilden eine grundständige Blattrosette, die auch im Winter zu finden ist und verwendet werden kann. Allerdings haben die Blätter eine große optische Varianz. Die Blätter wachsen flach auf dem Boden liegend oder sind aufrecht stehend. Sie erreichen Wuchshöhen von 5 bis 40 cm.

Charakteristisch sind kräftige Pfahlwurzeln und leuchtend gelbe Blütenköpfe – die später zur Pusteblume werden. Alle Pflanzenteile sind mit weißem Milchsaft gefüllt, der NICHT giftig ist. Verursacht lediglich Flecken.

Der Löwenzahn ist wie ein Schwein – alle Teile davon können gegessen werden. 

Schafgarbe - Achillea millefonium

Die Schafgarbe überwintert mit zarten  Blättern. Sie zählt zu den Korbblütengewächsen und gedeiht als mehrrjährige Staude.  Aufgrund der Feingliedrigkeit und der schmalen und länglichen Form der Blätter werden sie auch als „Augenbrauen“ bezeichnet. Im Winter stehen sie in dichten Büschelchen und können an manchen Stellen ganze Poster bilden. Man findet sie auf Wiesen und Weiden, Brachland und am Wegesrand. Ihre Wuchshöhe beträgt 20-80 cm. Der Stängel ist kantig und von zäher Konsistenz, der sich  nur schwer mit der Hand abreißen lässt. Er ist locker behaart. Beim Zerreiben duften alle Teile der Pflanze aromatisch. Die Pflanze bildet Wurzelausläufer. Die Blätter stehen wechselständig und sind doppelt bis mehrfach gefiedert. Die Blütenstände formen sich zu flachen Schirmrispen und haben maximal einen Durchmesser von 15 cm. 4-6 weiße, selten auch rosafarbene Zungenblüten und kleine gelbe Röhrenblüten stehen zusammen in einem silbrig grünen Körbchen aus Hüllblättchen. Das Körbchen ist sehr klein.